In der Schweiz sind über die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen mit News unterversorgt.

Beängstigend, nicht? Aber es besteht Hoffnung: Vielleicht können Journalistinnen und Journalisten das ändern.

Diese Annahme war der Ausgangspunkt meiner Bachelorarbeit. Sechs Monate lang suchte ich nach neuen Wegen, um Journalismus für Jugendliche zu machen. Ich überlegte mir, welche Möglichkeiten es gibt, komplexe Informationen und Themen möglichst verständlich und relevant 16- bis 18- Jährigen zu vermitteln.

Fragestellung

Welche inhaltlichen und strukturellen Aspekte eignen sich bei informierenden Darstellungsformen, damit sie 16- bis 18-Jährige verstehen und als relevant empfinden?

Forschungsprozess
Prototypen

Für die Prototypen bereitete ich das Thema ‹Cryptoleaks› auf. Insgesamt entstanden drei verschiedene journalistische Beiträge, welche aber die gleichen Hauptaussagen vermitteln. Ich liess die Prototypen mehrmals von der Zielgruppe bewerten und überarbeitete sie anhand der Rückmeldungen in einem Design Thinking Prozess.

Du möchtest die verschiednen Prototypen selber testen? Klicke einfach auf die Bilder unten.

Ergebnisse

Jugendliche benötigen durch ihr fehlendes Vorwissen mehr Hilfestellungen, um journalistische Beiträge zu verstehen. So müssen schwierige Wörter und Abkürzungen beschrieben werden. Vor allem aber brauchen Jugendliche deutliche Erklärungen zum Hintergrund, den Zusammenhängen, und den Auswirkungen eines Ereignisses. Nur so können sie das Ausmass des Geschehens wirklich verstehen. Dementsprechend empfinden sie es auch nur dann als relevant.

Um diese zusätzlichen Erklärungen einzubauen, stellt sich der hierarchische Aufbau von Beiträgen als ungeeignet heraus: Die Hintergrundinformationen werden von den Jugendlichen nämlich dann bevorzugt, sobald sich ihnen ein Sachverhalt unklar erscheint.

Zudem widerlegen die Ergebnisse bisher existierende Vorurteile über Jugendliche: Es wird erstens gezeigt, dass sie Videos nicht in allen Situationen dem Text bevorzugen, zweitens die Zielgruppe auch mühelos und gerne lange Beiträge konsumiert und sie drittens hohe Ansprüche an den Inhalt der visuellen Aspekte haben.

Anhand der Prototypen wird schliesslich vorgeschlagen, wie die mobilen Nutzungsmuster sozialer Medien übertragen werden können auf die Vermittlung journalistischer Informationen.